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Bedenken zu Vfp9 SP2 Neuentwicklungen RRS feed

  • Frage

  • Hallo,

    habe über die letzten Jahre viel Informationen zur Lebenslinie von Vfp gelesen.

    Eine Frage beschäftigt mich dann doch noch, auch wenn manch einer sagt, das Thema ist nun schon so ausgelutscht:

    Wenn man heute noch vfp9 SP2 zur Anwendungsentwicklung verwendet, muß man etwa damit rechnen, dass der Code in späteren WIN-Systemen (irgendwann in 10,20 Jahren) gar nicht mehr ausführbar ist, weil die rundll's etc. nicht mehr funktionieren?

    Dass MS den Support etc. offiziell einstellt ist ja alles bekannt. Doch sollte nicht eine solche 32 bit Applikation noch Jahrzehnte laufen im Kompatibilitätsmodus oder so ä.?

    Mir geht es mit dieser Frage nicht um Innovation, Client-Server-Arch. oder Silverlight, sondern rein um die Funktionalität der Applikationen.

    Wäre für eine gelegentliche Antwort dankbar.

    samjo55

     

    Freitag, 4. März 2011 10:52

Alle Antworten

  • Hallo Samjo,

    Nicht einmal Microsoft weiß, welche Features Windows 2020 oder gar Windows 2030 haben wird und welche nicht. Warum sollen wir das dann beantworten können?

    Im Rückblick vergleicht sich die Situation mit 1990-2000 geschriebenen Programmen, und was das angeht, laufen Fox 2.6 bis VFP7 Anwendungen heutzutage alle noch auch unter Win7, von daher kann man da zuversichtlich in die Zukunft blicken.

    Was ich Dir jetzt schon garantieren kann ist, daß ich in 10 Jahren meinen Support für VFP sicherlich eingestellt habe. Die Lauffähigkeit unter zukünftigen Betriebssystemen ist gegenüber einer unterstützenden Kollegschaft doch relativ nebensächlich, denn zur Not läßt man eben das alte OS laufen.

    Mai 2009 hatte ich schon folgendes im Thread "Was ist Microsoft Visual Foxpro genau?" geschrieben: 

    Lohnt es sich mit VFP noch anzufangen?

    Jein, sicherlich spricht das Ende der Weiterentwicklung von VFP9 dagegen, mit dieser Programmiersprache/Datenbank noch anzufangen. VFP ist jedoch ideal für kleinere bis mittlere Datenbankanwendungen mit Größenordnungsmäßig 100 Usern, bei Einsatz von SQL Server als Backend durchaus entsprechend besser skalierbar. VFP ist günstiger als .NET und bietet eine flachere Lernkurve hin zum ersten produktiven Einsatz.

    Das alles gilt immer noch, das Jein tendiert immer mehr zum Nein, insbesondere wenn noch gar keine VFP Kenntnisse vorhanden sind. Aber wenn Du Dich mit VFP meisterlich auskennst, spricht die dann sicherlich schnellere Anwendungsentwicklung dafür, wenn es darauf ankäme. Da Dein Projekt sehr langfristig angelegt zu sein scheint und entsprechend groß und behäbig sein wird, wäre es wohl eher ein Fall für eine andere Sprache. Wäre allerdings nicht gerade ein gutes Pojekt, sich in etwas neues einzuarbeiten, dazu bieten sich ja eher kleine Projekte an. 

    Tschüß, Olaf.

    Freitag, 4. März 2011 19:29
  • Hallo Olaf,

    erstmal Danke für Deine Antwort.
    Habe schon so manches kleinere und auch große VFP Projekt ab VFP 6 entwickelt und Kunde, wie auch ich als Entwickler, waren immer hoch zufrieden.
    In 10 Jahren bin ich ganz sicher auch aus dem Geschäft raus, möchte aber doch dem Kunden kein Projekt aufbauen, das nach meinem Abgang nicht mehr lauffähig ist, natürlich davon ausgehend, dass die Firma überlebt.

    Grundsätzlich vertrete ich die gleiche Meinung wie Du, dass es eigentlich immer möglich sein sollte 32 bit Programme auch nach Jahren noch zu verwenden, war mir aber nicht sicher, ob es bekannte Sachverhalte gibt, die das widerlegen.

    Gerade die Schlankheit und schnelle Entwicklung bei fast eigentlich allen Möglichkeiten, wenn man sich im 'normalen' Desktopanwendungsbereich bewegt, hat mich schon immer überzeugt :-) und dass paßt mit Größe und Profil auch wieder excellent auf das neue Projekt. Also werde ich auch diesmal mit VFP entwickeln.

    Bis dann mal wieder

    samjo55

    Sonntag, 6. März 2011 19:22
  • Hallo samjo55

    Wenn Du die Software explizit nur für einen Kunden machst, warum nicht. Wer sagt uns, dass es .Net in 10 Jahren noch gibt? MS hat in den 90 er Jahren das VB als die Sprache der Zukunft verkauft und 1999 den Stecker gezogen genauso wie sie FoxPro den Stecker gezogen haben. MS interessiert es nicht, wieviele Programmierer mit einer Sprache arbeiten und wieviele Programme damit laufen. Wenn es nicht mehr ins Konzept passt, dann wird die Sache eingestellt.

    Deshalb bin ich auf eine Sprache umgestiegen, mit der man für mehrere Plattformen entwickeln kann.

    Wichtig finde ich, dass Du das machst, was Du für Richtig hälst. Ratschläge kann Dir jeder erteilen, doch am Schluss bist Du es, der die Software beim Kunden warten muss und der sein Geld damit verdient.

    Nichts hält ewig und niemand kennt die Zukunft. Vielleicht exisitiert MS in 10 oder 20 Jahren nicht mehr. Könnte ja sein, denn die braucht es gar nicht. Vielleicht sind bis dann alle auf Linux umgestiegen. Wer weis.

    Kevin

    Montag, 28. März 2011 13:31