Hi Lenny,
Oberflächen-Design (XAML) und Hintergrund-Code (CodeBehind) zu mixen ist zwar einfacher, schneller erstellt und für Ungeübte in kleinen Projekten, die gewohnt sind, linear und nicht objektorientiert zur programmieren, scheinbar übersichtlicher. Es kann aber
bei zukünftigen Wartungen bzw. Erweiterungen zu erhöhtem Aufwand und Fehleranfälligkeit führen.
Mein Beispiel dagegen nutzt das MVVM Entwurfsmuster, in welchem Oberflächen-Design (XAML) von der Programmlogik total getrennt sind. Die Programmlogik ist im ViewModel (im Beispiel Klasse Window58VM) vollständig enthalten. Der ViewModel braucht die Oberfläche
nicht zu kennen. Ihm ist es egal, wie die einzelnen Steuerelemente für die Darstellung heißen. Wichtig sind lediglich die Bezeichner der öffentlichen Eigenschaften, die die Oberfläche "konsumieren" kann. In der Oberfläche selbst wird der ViewModel
benötigt (im Beispiel mit dem Schlüssel "vm" im Ressourcen-Wörterbuch des Windows eingetragen). Mit der Nutzung des Eintrages als DataContext (im äußeren Grid) wird automatisch eine Instanz des ViewModels erzeugt und als DataContext im Grid und in
den darin eingebetteten Steuerelementen genutzt. Die Steuerelemente selbst binden dann einzelne Eigenschaften an die Eigenschaften des ViewModels.
Der ViewModel stellt in der Eigenschaft "View" eine Sicht auf eine Liste von Datenobjekten bereit. Die Datenobjekte selbst sind vom Typ einer Klasse (im Beispiel Window58Data), die eine ID, eine IsSelected-Eigenschaft und einen Anzeigetext ("Info")
enthalten. Die iD wird zur eindeutigen Identifizierung jedes Datenobjektes genutzt. Die Info wird zur Anzeige genutzt. Dier IsSelected-Eigenschaft des Datenobjektes ist über den Style an die IsSelected Eigenschaft der angezeigten Zeile gebunden. Damit braucht
der ViewModel die ListBox nicht zu kennen. Wenn eine Zeile in der ListBox selektiert wird, wird automatisch die Eigenschaft IsSelected im Datenobjekt auf "true" gesetzt. Damit kann der ViewModel ohne Kenntnis der ListBox alle selektierten Datenobjekte
ermittelt.
Damit im ViewModel die Auswertung der selektierten Objekte gestartet wird, ist in der Oberfläche eine Befehlsschaltfläche (Button) enthalten. Beim Button_Click wird über die gebunden Command-Eigenschaft die Methode CmdExec im ViewModel gestartet. Diese durchläuft
einfach die Liste der Datenobjekte und holt sich mittels eines LinQ die Datenobjekte mit IsSelected=true. Diese werden dann einfach mit einer MessageBox angezeigt.
Damit die Command-Bindung so funktioniert, wird die Hilfsklasse "RelayCommend" genutzt, die so aussehen kann:
using System;
using System.Windows.Input;
namespace WpfApp1CS
{
public class RelayCommand : ICommand
{
private readonly Predicate<object> _canExecute;
private readonly Action<object> _execute;
public event EventHandler CanExecuteChanged;
public RelayCommand(Action<object> execute) : this(execute, null) { }
public RelayCommand(Action<object> execute, Predicate<object> canExecute) { _execute = execute; _canExecute = canExecute; }
public bool CanExecute(object parameter) => (_canExecute == null) ? true : _canExecute(parameter);
public void Execute(object parameter) => _execute(parameter);
public void RaiseCanExecuteChanged() => CanExecuteChanged?.Invoke(this, EventArgs.Empty);
}
}
--
Viele Grüsse
Peter Fleischer (ehem. MVP)
Meine Homepage mit Tipps und Tricks
